In einer Zeit, in der der technische Fortschritt alle Lebensbereiche umfasst, verwundert es kaum, dass auch der Garten zunehmend smarter wird. Mähroboter ziehen leise summend ihre Kreise über das satte Grün, während smarte Bewässerungssysteme Pflanzen und Beete mit der optimalen Menge an Wasser versorgen. Doch diese Technologie reicht über bloße Bequemlichkeit hinaus. Vielmehr ist sie ein entscheidender Schritt, um Gärten effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Smarte Bewässerungssysteme helfen dabei Wasser zu sparen, Pflanzenwachstum zu fördern und den Garten an die Herausforderungen des sich wandelnden Klimas anzupassen.
Bewässern in Zeiten des Klimawandels
Gerade in den zunehmend heißen und trockenen Sommermonaten müssen Gärten intensiv bewässert werden. Was viele nicht wissen: der Zeitpunkt ist hier der entscheidende Faktor. Idealerweise sollte der Garten im Sommer zwischen 3 und 4 Uhr in der Früh bewässert werden. In dieser Zeit ist der Gartenboden am kältesten, das Wasser verdunstet nicht so stark und kann bis zu den Wurzeln durch die Erde sickern. Zu spät für Nachteulen und zu früh für Frühaufsteher. Hier bieten smarte Bewässerungssysteme attraktive Lösungen.
So funktionieren smarte Bewässerungssysteme
Smarte Bewässerungssysteme bestehen aus einem Ventil, das zwischen Wasseranschluss und Gartenschlauch installiert wird. Dieses Ventil lässt sich über ein Steuerelement mittels LAN, WLAN oder Bluetooth und einer passenden App ansteuern. Mit nur einem Klick oder zu vorher einprogrammierten Zeiten, kann das Steuerelement die Bewässerungsventile öffnen und schließen, um die Wasserzufuhr im Garten zu regulieren.
Noch smarter mit Sensorik
Noch smarter wird die Gartenbewässerung mithilfe von Sensoren, die in den Boden eingelassen werden, um Daten wie Bodenfeuchte, Luftfeuchte, Sonneneinstrahlung und Temperatur zu erfassen. Einige internetverbundene Systeme verwenden auch Daten von Wetterstationen, um Informationen über die aktuelle und zukünftige Wetterlage zu erhalten und das Wasserpensum entsprechend der Wettervorhersage anzupassen.
Diese Sensordaten werden dann an das Steuerelement übermittelt. Das Steuerelement analysiert die Daten und entscheidet, ob und wie viel Wasser gebraucht wird. Basierend auf vorprogrammierten Einstellungen und Algorithmen kann die Steuerungseinheit dann Bewässerungsventile öffnen oder schließen, um die Wasserzufuhr zu regulieren.
Technische Voraussetzungen
Um eine breite Kompatibilität zu gewährleisten, werden viele smarte Bewässerungssysteme so entwickelt, dass sie mit verschiedenen Betriebssystemen und Plattformen kompatibel sind. Dies umfasst die Unterstützung von gängigen Betriebssystemen wie Windows, macOS, Android und iOS. Inzwischen lassen sich auch viele Bewässerungssysteme per Sprachbefehl über Amazon Alexa, Siri oder Google Assistant steuern. Sollte die Reichweite des WLANs hier nicht bis in den Garten bzw. zum Steuerelement reichen, ist der Einsatz eines Repeaters sinnvoll.
Wie das Wasser zu den Wurzeln kommt
Um sicherzustellen, dass das Wasser effizient zu den Wurzeln kommt und die Pflanzen optimal versorgt werden, stehen verschiedene Bewässerungsmethoden zur Auswahl.
Rasensprenger sind der Klassiker unter den Bewässerungssystemen und ideal für große Rasenflächen. Sie verteilen das Wasser gleichmäßig über den Boden, indem sie feine Tröpfchen erzeugen, die dann von Grashalmen und Pflanzen aufgenommen werden.
Miniregner sind eine vielseitige Lösung für die Bewässerung von Blumenbeeten, Sträuchern und anderen kleineren Bereichen. Sie bewässern nicht von oben, sondern erzeugen einen feinen Sprühnebel in niedriger Höhe, der schnell den Boden erreicht, ohne die Blüten zu schädigen.
Schwitzschläuche, auch als Tropfschläuche bekannt, sind eine besonders effiziente Methode zur Bewässerung von Beeten, Gemüsegärten und Hecken. Diese perforierten Schläuche geben das Wasser langsam und gleichmäßig ab, direkt an die Wurzeln der Pflanzen entlang der gesamten Länge des Schlauchs. Dadurch wird eine gezielte Bewässerung ermöglicht, die die Verdunstung reduziert und die Wasseraufnahme der Pflanzen maximiert.
Der ökologische Vorteil einer smarten Gartenbewässerung
Einer der wichtigsten Vorteile liegt in der präzisen Steuerung des Wasserbedarfs der Pflanzen. Durch die Integration von Sensoren, Datenanalyse und Automatisierungstechnologie können smarte Bewässerungssysteme den Wasserbedarf der Pflanzen genau berechnen und die Bewässerung entsprechend anpassen. Dies trägt nicht nur dazu bei, Wasserverschwendung zu minimieren, sondern auch den Wasserverbrauch insgesamt zu reduzieren.
Zusätzlich können smarte Bewässerungssysteme dazu beitragen, die Biodiversität im Garten zu fördern, indem sie eine gesunde und ausgewogene Umgebung für Pflanzen und Tiere schaffen. Indem sie die Bewässerung an die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Pflanzenarten anpassen, können sie dazu beitragen, die Vielfalt und das Wachstum von Pflanzen zu fördern.
Fazit
Im Zeitalter der digitalen Revolution zeigt sich der Garten als ein weiterer Bereich, der von innovativen Technologien profitiert und sich weiterentwickelt. Smarte Bewässerungssysteme haben dabei einen entscheidenden Beitrag geleistet, indem sie die Gartenpflege effizienter, nachhaltiger und zugleich benutzerfreundlicher gestalten. Diese Systeme ermöglichen eine präzise Steuerung des Wasserbedarfs der Pflanzen, minimieren Wasserverschwendung und tragen zur Förderung einer gesunden Umwelt bei.