Home > Beleuchtung > ausprobiert: FRITZ!DECT 200 – die SmartHome Steckdose von AVM

ausprobiert: FRITZ!DECT 200 – die SmartHome Steckdose von AVM

Gibt die Funksteckdose FRITZ!DECT 200 von AVM wirklich her was sie verspricht? Das will ich herausfinden! Die letzten Jahre hab mich mich immer wieder mal über die Zeitschaltuhr unserer Außen-Weihnachtsbeleuchtung geärgert. Ja, ich gebe zu, das ist auch ein billiges Ding, irgendwann mal in der E-Abteilung eines großen schwedischen Möbelhauses mitgenommen. Mit so einem Drehrad und kleinen Zacken, mit denen man halbstundenweise An/Aus „programmieren kann“. Ist eigentlich eine prima Sache und recht zuverlässig. Die Ungenauigkeit durch das analoge Einstellen der Uhr- und Schaltzeiten bzw. Schwankungen bei der Ganggenauigkeit sind in den paar Wochen vor und nach dem Fest zu vernachlässigen.

Blöde ist nur: die Steckdose dazu ist über der Garage. Da kommt man nur mit angestellter Leiter und einem nicht ganz ungefährlichen Kletterakt durch eine niedrige Tür hin. Also jeweils Ende November, es regnet und/oder stürmt, draußen sowieso nur graues Dämmerlicht, die Lesebrille natürlich vergessen, perfekte Voraussetzungen für die Grundeinstellungen der Lichtschlauch-Schaltuhr. Ein paar Tage später dann neuer Anlauf, weil die Familie Verbesserungsvorschläge für die Schaltzeiten hatte…

Das soll nun ein Ende haben! Eine FritzBox haben wir sowieso, DECT müsste eigentlich auch so weit reichen und die Adventszeit steht ja praktisch vor der Tür. Ideale Testbedingungen für die fernprogrammierbare Steckdose  AVM FRITZ!DECT 200 (intelligente Steckdose), gibts bei Amazon schon für schlappe 45,– EUR.

FritzFon 200

In dem handlichen Karton ist nur die Steckdose und ein kleines Handbüchlein. Die Erst-Installation ist denkbar simpel: einfach irgendwo in DECT Reichweite einstöpseln und parallel die DECT-Taste an der FritzBox für ein paar Sekunden gedrückt halten. Das war’s! Die beiden erkennen sich dann selbständig und in der Web-Oberfläche der FritzBox taucht unter dem Punkt Heimnetz/SmartHome die Steckdose in der Liste Smarthome-Geräte auf. Eine FritzBox mit DECT Modul ist natürlich obligatorisch, soweit man das aus der Palette der Boxen bei AVM erkennen kann, sind das alle mit 6xxx oder 7xxxx.

An dem kompakten Stecker sind 2 kleine Lämpchen, die Funkempfang und On/Off signalisieren. Auf den On/Off kann man auch immer einfach per Drücken den Schaltvorgang manuell auslösen. Sehr praktisch, wenn man nur kurz am Gerät schalten möchte.

So, nun aber endlich zu den HighEnd Features, immerhin soll hier ja was intelligent sein und mein Home smart machen. Schon in der Übersicht im Web-backend der FritzBox wird der aktive Modus des Steckers angezeigt, man kann per Web-Browser manuell schalten, sogar die Temperatur der Steckdose wird angezeigt. Und die drei Icons lassen auf mehr nerdige Spielereien hoffen.

FritzBox SmartHome Geräte

 

Von hier geht es zu den generellen Einstellungen, zu den Settings für das automatische Schalten und zur Übersicht der Energieverbräuche am FRITZ!-Aktor. Schon der Punkt Allgemein ist umfangreich. Neben dem Namen und dem gültigen Stromtarif, lassen sich auch die Signalisierungen per LEDs oder die Erlaubnis am Gerät zu schalten definieren. Lustig ist auch eine Option für den Temperaturoffset. Wenn’s über meiner Garage also gemessen 2 Grad wärmer ist als draußen, dann kann ich das hier als Korrekturwert eingeben, damit die Anzeige am Ende wieder stimmt. Sogar eine Malibenachrichtigung kann hier hinterlegt werden, die mich über Schaltvorgänge und Verbrauch automatisch informiert. Eine Steckdose mit E-Mail, bis hierher find ich’s klasse!

Aber jetzt zur Sache, schließlich haben wir eine Aufgabe zu erfüllen! Die automatischen Zeitschaltungen lassen sich anhand 8 unterschiedlicher Vorgaben programmieren: Wochentäglich, Täglich, Zufällig, Countdown, Rhythmisch, Einmalig, Astronomisch, Kalender.

Automatische Schaltungen

Hier die meiner Ansicht nach interesantesten Details:

Wochentäglich kennt man aus der FritzBox bei Kindersicherungen u.ä. Hier lassen sich zwar etwas pummelig aber im Viertelstundentakt An/Aus Zustände einrichten. Anders als bei Täglich kann man hier auch mehrmals am Tag An oder Aus schalten lassen.

Zufällig ist vielleicht für die Einbruchsvorsorge gedacht. In einem frei einstellbaren Zeitfenster lassen sich so die Lampen zufällig an und aus schalten. Jeweils für eine Dauer von 1 Minute bis zu 1 Stunde wählbar.

Countdown bedeutet: Nach jedem manuellen Anschalten bleibt der Aktor für die festgelegte Dauer an. Nach Ablauf der Zeitspanne wird der Aktor automatisch wieder ausgeschaltet. Sowas wie Treppenhauslicht kann man damit einfach auch zuhause installieren. Nur schade, dass der Schaltknopf am Gerät relativ klein ist.

Richtig cool ist aber „Astronomisch“ in Abhängigkeit von Sonnenauf oder -untergang kann die Schaltaktion hier definiert werden. Natürlich bezogen auf eine Geoposition, die auch frei wählbar, und auch ganz einfach per Assistent auf die eigene Position festzulegen ist.

Da klingt das Feature „Kalender“ fast schon langweilig? Weit gefehlt: damit wird der Link auf einen Google Kalender hergestellt, in den ich dann per iCal & Co. die Schaltzeiten eintragen kann. Da hat man auch nach Weihnachten noch viel zum Spielen!

Ein tolles Feature: Wenn ein angeschlossenes Gerät in den Standby-Modus geht, also der Verbrauch für eine gewisse Zeit unter einem Leistungsschwellwert liegt, kann der FritzAdapter den Verbrauchen gleich komplett Abschalten. Sehr clever.

Bleibt noch der Punkt Energieanzeige. In meinem Fall recht unspektakulär, weil nur ein Verbraucher dranhängt. Trotzdem eine schöne Möglichkeit die Verbräuche und Kosten von Stromverbrauchern einmal zu messen und auszuwerten.

Energieanzeige

Mein Fazit: tolles Ergänzungsprodukt zur FritzBox und prima Problemlösung für meine Weihnachtsbeleuchtung. Potential zur Verbesserung sehe ich vor allem bei der Nutzung über das Heimnetz: Um mal eben die Temperatur anzuschauen oder manuell zu schalten muss man erst umständlich die FritzBox Konfiguration aufrufen. Das schalten geht schneller mit der MyFritz-App, das sogar auch aus dem Internet, aber auch hier recht spartanisch. Nichtmal die Temperatur wird angezeigt.

Screenshot MyFritz App

Und noch ein Aufruf an die Tüftler bei AVM: baut bitte IFTTT Integration oder etwas ähnliches, mit der man die Werte auslesen bzw. die Schaltung auslösen kann. Wie soll mein Home sonst smart werden??

About Frank Thomsen

Schon 1999 gründete Frank Thomsen die "Hausmatic development GmbH", mit dem Ziel einen IP-basierten SmartHome Standard zu etablieren. Damals der Zeit leider zu weit voraus, musste die Entwicklung aus finanzielle Gründen nach ein paar Jahren wieder eingestellt werden. Trotzdem ist er dieser Leidenschaft immer treu geblieben, und ist seitdem u.a. als freier Berater und Autor in Sachen SmartHome tätig. Zudem ist er Geschäftsführer eines Unternehmens für die Entwicklung individueller Softwarelösungen und, gemeinsam mit einem kleinen Team, als selbständiger IT-Berater, insbesondere für Business-Anwendungen in der Apple-Welt, tätig.

Leave a Reply

Your email address will not be published.