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IFA 2015: Smart-Home Messevorschau

Was auf der IFA 2014 langsam an Fahrt aufnahm, ist in diesem Jahr zur IFA ein fester Bestandteil der Messe geworden. Das Thema Smart Home, oder das Internet der Dinge wurde von vielen Firmen aufgenommen und weiterentwickelt.

Noch vor einem Jahr gab es viele „Insellösungen“, die wie wir seinerzeit berichteten zusammenwachsen mussten, um für den Verbraucher interessant zu werden. Dies hat die Industrie in weiten Teilen umgesetzt, wobei auch hier noch weiterhin großer Handlungsbedarf besteht.

Gateways / Homebases

Unter den Plattformen von RWE und Qivicon sind neben den Komponenten von Homematic ( Lichtschalter, Funksteckdosen, Thermostaten, Türkontakte usw.) auch die Haushaltsgeräte von Miele, oder z.B. die Philips und Osram Lichtsysteme steuerbar. Neu ist die Einbindung von Smart Garden. Ein logischer Trend, denn z.B. Gartenbewässerung und Mähroboter sind ebenfalls prädestiniert für diese Systeme, da eine Zeitsteuerung und Wetterdaten bereits in den Systemen von RWE und Qivicon vorhanden sind. Hierzu stellen Kärcher und Gardena ihre Systeme für die nächste Gartensaison vor.

Mediola hat es am Besten geschafft, die Vernetzung der Dinge umzusetzen. Nicht nur, das fast alle Hersteller über das hauseigene Gateway „aio“ (Steuereinheit) angesteuert werden können, sondern auch die verschiedenen Funkstandard´s, z.B. 868 MHz , oder 433 MHz Geräte sind untereinander mischbar. Hier wurde der Gedanke vom Internet der Dinge zu Ende gedacht.

Einen wieder anderen Ansatz verfolgt Intertechno, die neben Ihrer „Tele Switch“ App eine Steuereinheit mit einer Handy-SIM-Karte versehen. Steht in einem Ferienhaus oder dem Schrebergarten kein Internetanschluß zur Verfügung, ist auch dort eine intelligente Steuerung der Dinge möglich. Via Handy kann auch hier die Gartenbewässerung, die Beleuchtung uvm. gesteuert werden.

Heizungsregler und Steuerungen

Aber auch das Angebot im Bereich Heizgeräteregelung hat sich gewaltig erweitert.

Tado° stellt neben dem bekannten smarten Raumthermostaten auch die neu entwickelten smarten Heizkörperventile vor. Hiermit wird es nun möglich, Fußbodenheizungen oder die Temperatur an den Heizkörpern in verschiedenen Räumen individuell zu steuern. Zudem stellen die Münchner eine intelligente Klimaanlagensteuerung vor, die auch bei der Kühlung von Räumen das Einsparpotential ausschöpft. Tado° beherrscht, zudem, wie kein zweiter, die komfortable An- und Abwesenheitssteuerung, die das Heizgerät zu ungeahnten Sparpotentialen treibt.

Netatmo, eher bekannt durch die beliebte Wetterstation, bietet ebenfalls eine Heizungssteuerung an, die ( chick designt von P. Starck) gegen den bestehenden Raumwandthermostaten ausgetauscht wird. Sehr gut gelöst, dass das Bedienteil flexibel ist und als Referenzraum für die Temperaturregelung immer den Ort wählt, an dem das Bedienteil steht. Auch hier ist die Steuerung über das Handy selbstverständlich.

AVM-Fritzbox steuert nun auch die Heizkörper. Im letzten Jahr nur mit ihren cleveren DECT- Steckdosen, als erstem Einstieg in das smarte Home vertreten, ist es nun möglich, DECT-Heizkörperventile über die Fritzbox bzw. die hauseigene App zu steuern. So ist kostengünstig, ohne viel Aufwand eine sehr komfortable Heizkörpersteuerung realisierbar, die dazu noch, wie sollte es auch anders sein, gewohnt einfach zu installieren ist.

ELV und Eurotronic stellen Bluetooth gesteuerte Heizkörperventile vor, die kostengünstig, den Einsteigern in die Hausautomation den Weg bereiten sollen. Leider wird man hier in eine Sackgasse geführt, die eine Erweiterung des einmal installierten Systems unmöglich macht. Eigentlich schade, da der Kunde durch diese Politik eher abgeschreckt, bzw. verwirrt wird.

Honeywell mit seinen formschönen Heizkörperventilen bietet mit seinen Klappdisplays genau das, was man von einem Heizkörperventil erwartet, eine sehr gute Ablesbarkeit auch im verdeckten Einbau und zusätzlich eine tolle Bedieneinheit. Diese kann wunderbar kabellos im ganzen Haus bedient werden und ermöglicht die Regelung der Temperatur der einzelnen Räume auch ohne Handy. Aber auch via Smartwatch vom Handgelenk ist dieses System bedienbar und somit eines der innovativsten Systeme im Markt.

Haushaltsgeräte

Auch Haushaltsgeräte wachsen immer weiter mit den Smart Home Systemen zusammen. Im letzten Jahr meldeten Waschmaschine und Trockner bereits, wenn die Wäsche fertig gewaschen war, oder sich ein falsches Wäschestück unter dem Waschgut befand. Auf der diesjährigen IFA stellt Miele eine Neuheit vor, die noch einen Schritt weiter geht. Gehen die Flüssigwaschmittel in den unten in der Maschine befindlichen Tanks zur Neige, so meldet dies die Maschine auf das Handy und fragt nach, ob sie denn das betreffende Waschmittel nachbestellen soll. 48 Std. später wird dann das Waschmittel über den Mieleshop nach Hause geliefert. Selbstverständlich ist auch nur die Erinnerungsfunktion nutzbar, sodaß man selbst das fehlende Waschmittel einkaufen und nachfüllen kann. Erweitert, soll dieses System auch für Spülmaschinen aus dem Hause Miele nutzbar werden.

Es werden aber auch Bosch, Siemens und andere Hersteller von Hausgeräten neue vernetzte Geräte vorstellen, die aber erst zur IFA ihre Geheimnisse lüften.

Weitere Neuheiten

Aber auch die Türsprechanlage wird smart. Telegärtner stellt die DoorLine Pro Exclusive vor. In enger Zusammenarbeit mit Homematic und AVM-Fritzbox ist etwas Besonderes entstanden. So kann das Außendesign individuell angepasst werden (Farbwahl der Beleuchtung, Beschriftung des Klingelfeldes), aber auch eine externe Kamera eingebunden werden, die ein Bild auf das Telefon sendet, an dem man den Klingelruf annimmt. Desweiteren sind eine schlüssellose Zugangskontrolle via PIN-Code integriert und eine Weiterleitung des Klingelrufes auf das Smartphone. Aber auch das Ab- und Anschalten von Alarmanlage oder Heizung über die Zugangskontrolle ist individuell möglich. Der Trend zur Heimüberwachung im privaten Bereich hält weiterhin an. Netatmo hat deshalb die im Frühjahr zur CeBIT vorgestellte Kamera mit Gesichtserkennung nochmals überarbeitet. Ist ein Foto im System hinterlegt, erkennt die Kamera wer sich gerade vor ihr befindet. Edimax hat bereits im Vorfeld eine neue IP-Aussen-Netwerkkamera vorgestellt.

Elektrische Schließzylinder, die einen schlüssellosen Zugang ins Heim ermöglichen, aber auch Smart Meter, die den Stromverbrauch, den Gasverbrauch oder den Wasserverbrauch des Haushalts auf das Handy übertragen, werden vorgestellt.

Das smarte Zuhause wird langsam Realität und wir dürfen gespannt sein, was uns auf der IFA noch erwartet.

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